15.08.2021

Mein Weg zum Selfpublishing

Hand aufs Herz: Wer träumt nicht davon, Verlagsautor zu werden? Als Kind wollte ich genau das! Damals, als unwissendes Mädchen, welches nach der Schule ihren Ranzen in die Ecke warf, um die neuesten Animefolgen auf RTL2 anzuschauen, glaubte ich, dass ein Verlag die einzige Möglichkeit sei.


Mein Traum war groß und meine Hoffnung umso größer, einen Verlag auf mich aufmerksam zu machen.


Doch schnell musste ich feststellen, dass niemand auf mich wartet.


Vor allem in der heutigen Zeit. Wirtschaftliche Lage, Überflutung von angehenden Neuautoren und das Importieren von englischsprachigen Werken machen es schwer, in der Masse hervorzustechen. Gerade dann, wenn man gegen den Strom schwimmt und über Themen schreibt, die außerhalb des Mainstreams sind.


Ich bin seit November 2019 Selfpublisherin und ich muss zugeben, dass es nicht meine erste Wahl gewesen ist.


Von Anfang an habe ich mich bei unzähligen Verlagen und Agenturen beworben, doch letztlich wollte niemand mein Werk haben. Dabei wurde nie mein Schreibstil kritisiert oder meine Idee für zu plump befunden. Sondern wurden wirtschafltiche Gründe und das Risiko eines unbekannten Neulings vorgeschoben.


Schnell kamen die Selbstzweifel und die lähmende Angst, dass mein Traum einfach ein Traum bleiben würde.


Dann entdeckte ich aus Zufall die Möglichkeiten des Selfpublishings und plötzlich zeigte sich mir ein ganz anderer Weg. Auf einmal lernte ich, dass ich keinen Verlag an meiner Seite brauchte und ich mein Glück selbst in der Hand hatte.


Heute bin ich Selfpublisherin aus Leidenschaft. Ich liebe die Freiheiten und finde es extrem spannend, mein Buch vom ersten Rohentwurf bis hin zur Veröffentlichung begleiten zu können.


Ich schätze die Kontrolle, die ich habe und das ich das Tempo selbst bestimmen kann. Gerade mit meinen gesundheitlichen Einschränkungen ein wichtiger Faktor, um achtsam auf mich aufzupassen.


Ganz klar: Selfpublishing hat Vor- und Nachteile. Ein ganz entscheidender Punkt ist die finanzielle Belastung.


Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Perfektionistin bin. Ich investiere viel in meine Projekte, um sie euch in einem Topzustand präsentieren zu können, die einem Verlagsbuch nichts nachstehen. Der Haken: es kostet jede Menge Zeit und Geld. Angefangen beim Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, Illustrationen, Buchsatz und aufgehört beim Marketing. Da ist man schnell bei einem vierstelligen Betrag.


Trotz allem bereue ich meine Entscheidung nicht. Allein die Erfahrung, die ich in den 1,5 Jahren gesammelt habe, und das Kennenlernen so toller Menschen, haben mich stärker gemacht. Ich bin mutiger und selbstbewusster geworden.


Ich will einfach selbst bestimmen, was aus meinem Buchbaby wird und genau das bietet mir das Selfpublishing.